Der Christ als Kollege


Nun wird ja heute in diesem unserem Land niemand mehr verfolgt wegen seines Glaubens – also könnten wir Christen ja aufstehen und laut im Kollegenkreis bekennen, das wir Christen sind. Wem wäre damit geholfen, wie würden die Kollegen das empfinden?

Wie würden wir selber einen solchen sich Christ nennenden Kollegen wahrnehmen?

Wie werde ich auf der Arbeit eigentlich als Christ erkennbar? Woran möchte ich denn erkannt werden? An „Ritualen“? Oder an Taten? Oder beidem?

Verhalte ich mich anders, wenn im Job mal so richtig gefightet wird? Verhalte ich mich wirklich anders oder lüg ich mir grade in die Tasche?

Was möchte ich mit „Christ sein“ erreichen? Kollegen bemerken, dass ich vor dem Essen bete, bemerken aber ansonsten, dass ich ganz schön die Ellenbogen einsetze… Wenn das wirklich so ist, habe ich dem Christentum dann nicht einen ziemlichen Bärendienst erwiesen?

Oder möchte ich gar nicht an Ritualen wie dem Tischgebet erkannt werden, aber als ein „verständiger“ Kollege, der auch mal einen Schritt zurücktritt? Der nicht „nachtritt“? Nun ja, auch das werden wieder andere als Schwachheit sehen: „Der traut sich doch gar nicht auch mal zurückzuschlagen.“

Wie denke ich überhaupt so von meinen Kollegen? Denke ich positiv von Ihnen? Wie teile ich sie ein? Wie bewerte ich ihre Beweggründe? Gut oder schlecht? Unterstelle ich durchweg Positives, Gutes oder grundweg Negatives, Schlechtes?

Wie sehe ich mich selbst auf der Arbeit? Sind die anderen Schuld, wenn es nicht so geht wie ich mir das wünsche? Habe ich stets die Kraft, mich, meine Kollegen und meine Arbeit erstmal positiv zu sehen und nachzudenken, was ich weiter noch tun kann im Einklang mit christlichem Handeln? Oder verliere ich mich im Anklagen: „die anderen sind Schuld dass es mit mir nicht so recht weitergeht“ und weiß auch die Namen „der Anderen“? Was denke ich wirklich, wenn ich mal einen Moment nachdenke, wie ich mich selber so am Arbeitsplatz sehe…

Und was für eine Art Christ auf der Arbeit möchte ich nun sein? Wie möchte ich denn nun, dass die anderen von mir denken, mich in Erinnerung behalten? Was passt zu mir, was nicht, was ist ehrlich, was ist Getue?

Habe ich einen Zeitplan, wann ich das wissen möchte und habe ich einen Plan, wie ich dieses Ziel erreiche? Oder laber ich bloß?

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